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Wie kam es eigentlich zur Gründung der BTS GmbH? Was ist das Besondere an der DSK-Asphalt-Dünnschicht-Technologie und wie passen Baustoffe für Straßenbau in der BTS GmbH zu Lagerei, Logistik & Transport? Der Unternehmer Henry Zeller gewährt im Gespräch Einblicke.

Woher kommt die BTS? Wie ist die Historie? Wo liegen die Ursprünge?
Henry Zeller: Die Ursprünge der BTS liegen im Erdbau, den mein Vater betrieben hat und den ich in den 80er Jahren übernommen habe. Das damalige Unternehmen kann man aber mit der heutigen BTS und ihren Leistungen nicht mehr vergleichen, die seit dem Jahr 2000 besteht. Nachdem ich 1985 begonnen habe, mich intensiv mit der DSK-Asphalt-Dünnschicht-Technologie zu beschäftigen, war es richtig, sich auf die Lieferung von Baustoffen zu konzentrieren. Dass wir das Konzept seit 1986 auch erfolgreich umsetzen können, ist eine schöne Bestätigung für unseren Weg.

Was ist denn das Besondere bei der „DSK“, der Asphalt-Dünnschicht-Technologie?
HZ: Es ist doch sehr faszinierend, dass man aus einer flüssigen, kalten Masse einen belastbaren Straßenbelag herstellen kann! Mich hat das von Beginn an begeistert und bis heute nicht wieder losgelassen – und ich erinnere mich immer noch gut an die allerersten Schritte: 1985 haben wir die erste Zusammenarbeit mit dem Steinbruch in Bad Harzburg begonnen und dann in enger Kooperation mit dem Hersteller der Bitumen-Emulsion zu Dritt am gemeinsamen Erfolg gearbeitet. Nach mehreren Monaten der Arbeit im Labor konnten wir 1986 die erste Tonne Material in die Verlegung auf der Straße liefern. Es eignen sich ja nur wenige Gesteine zur Weiterverarbeitung mit DSK und deshalb ist die Suche nach dem richtigen Stein sehr wichtig. Da kam uns die Wiedervereinigung Deutschlands schon sehr zu Gute, weil wir so mit weiteren Steinbrüchen zusammenarbeiten können – aber unser Material wird auch in Skandinavien gebrochen und wir liefern immer wieder für Baumaßnahmen außerhalb Deutschlands.

Noch einmal nachgefragt. Mit dem Wort Asphalt verbinden wir ja eine heiße, dampfende Masse. Da gibt es doch deutliche Unterschiede zur DSK, die für die Sanierung von Verkehrsflächen Vorteile zu haben scheint.
HZ: Die Kaltverlege-Technik der DSK ist ungemein Ressourcen-schonend, die großen Schlagworte „Ökonomie – Ökologie – Nachhaltigkeit“ sind in einen guten Dreiklang gebracht. Man könnte ohne Übertreibung sagen, dass DSK das Verfahren der Zukunft ist, wenn es um die Sanierung von Verkehrsflächen aller Art geht. Der neue Belag kann bei der DSK meistens nach der Reinigung der bestehenden Fläche aufgebracht werden, es entstehen keinerlei Dämpfe, keine gefährlichen Aerosole und der Belag kann nach nur 20 Minuten wieder für den Verkehr freigegeben werden. Dazu ist das Verfahren nicht nur im Straßenbau und auf größeren Flächen gut einzusetzen: gerade auch für Fuß- und Radwege ist dieses Verfahren sehr gut geeignet.

Winzer fragt man gern, ob die Arbeit im Weinberg oder die im Keller wichtiger sei. Wie ist bei der BTS? Steht der Steinbruch oder das Labor an erster Stelle?
HZ: (Lacht) Naja, beim Winzer steht die Arbeit im Weinberg zuerst, erst später kommt der Keller – wobei ja immer eine Korrespondenz besteht. Bei uns ist das insofern anders gelagert, als wir auf der Grundlage von Materialprüfungen im Labor entscheiden, in welchem Steinbruch wir das Material brechen lassen, das dann auf die Straße aufgebracht wird. Ich muss das im Steinbruch erkennen, ob der Stein geeignet sein könnte und bekomme dann Proben für die Prüfung im Labor. Für den gesamten Prozess bedarf es einer vertrauensvollen, engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Steinbrüchen und natürlich auch mit den Partnern, an die wir die Baustoffe liefern und die die Beläge verlegen. Ohne wechselseitiges Vertrauen könnten wir nicht erfolgreich arbeiten.

Ein eigenständiger Bereich unter dem Dach der BTS GmbH ist Lagerei, Logistik & Transport. Wie kam es denn dazu?
HZ: Das hat natürlich mit den Ursprüngen vor der BTS-Gründung zu tun – und es ist eine recht ideale komplementäre Ergänzung zur Baustofflieferung im Straßenbau, der im Winter ruht. Mit unseren eigenen Fahrzeugen führen wir Transporte im Auftrag durch, sind vor allem für landwirtschaftliche Produkte aber auch in der Abfallbeseitigung aktiv. Und unsere verkehrstechnisch gut gelegenen und gut ausgebauten Lagerflächen sind für die Kommissionierung und das Lagern attraktiv. In diesem Bereich haben wir uns über die Jahre auch ein gutes Renommee erworben.

Dann ist die BTS im Grund zwei eigenständige Unternehmen unter einem Dach?
Nicht eigenständig im formalen Sinn, aber es ist schon so, dass wir für unsere Partner im Bereich des Baustoffhandels ein ganz anderes Gesicht zeigen als für die Kunden in den Bereichen Lagerei, Logistik & Transporte und man sicher von zwei getrennten Sparten sprechen kann. Ich bin sehr froh, dass ich das Unternehmen seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit meiner Frau Heide Zeller-Jungnitz so vorteilhaft entwickeln konnte und wir mit unseren engagierten Mitarbeitern so erfolgreich arbeiten können.